
26 Aug Gott erzieht Hunde
Bei konventionellem Hundetraining gilt das Prinzip Schimpfen/Ignorieren und Belohnen. Das bedeutet, dass wenn der Hund etwas Unerwünschtes macht, mit ihm geschimpft wird, ein unfreundliches “Nein” gesagt bekommt, oder er durch eine Isolation oder Ignorieren “bestraft” wird. Macht er lobenswerte Dinge oder Kunststücke, bekommt er eine Belohnung, ein Leckerli und Lob.
Es gibt sogar die sogenannte Klicker-Methode. Ein kleiner handlicher Apparat, der Klick-Geräusch erzeugt, wird jedes Mal geklickt, sobald der Hund etwas Gutes macht. Beim schlechten Verhalten wird, ähnlich wie bei der konventionellen Methode, das Ignorieren oder eine Bestrafung angewendet.
Als ich eine Streuner-Hündin mit ihren drei Welpen gerettet und adoptiert hatte, habe ich am Anfang diese Methode verwendet. Es gäbe keine andere Methode, hieß es. Selbstverständlich hat es auch funktioniert, aber nur wenn ich die Methode konsequent durchgezogen habe. Und ich muss sagen, dass es mühsam war. Ich musste immer sehr aufmerksam jedes Verhalten des Hundes beobachten und dann Bestrafung oder Belohnung anwenden.
Und als die drei Welpen heranwuchsen war es total anstrengend. Ein Welpe war super schlau. Er verhielt sich schlecht, gerade wenn ich ihn nicht angeschaut hatte oder nicht zuhause war.
Ich konnte nicht mehr wissen, wie ich vier Hunde mit all ihren unterschiedlichen Charakteren erziehen konnte. Dazu habe ich ja noch eine Arbeit, die erfordert, dass ich manchmal einen Tag lang nicht zuhause war, so dass die Hunde im Garten allein bleiben mussten (Ich habe einen großen Garten mit hohen Gartenmauern, so dass die Hunde im Freien wohnen konnten.) Ich war echt überfordert. Und Hundeschule konnte ich aus finanziellen Gründen nicht besuchen.
Aus lauter Frust habe ich zu Gott gebetet: “Du hast mir diese Hunde gegeben. Du hast sie durch meine Hand gerettet. Bitte mache du doch, dass sie brave Hunde werden. Ich kapituliere. Ich kann nicht mehr.”
Da erinnerte Gott mich daran, dass ich Ihn vertrauen soll.
„Furcht ist nicht in der Liebe, sondern die vollkommene Liebe treibt die Furcht aus.“ (1. Johannes 4,17b.18a)
Ich soll keine Angst haben, dass sie schlechte Hunde werden. Ich soll sie in die Hand Gottes geben. Was ich tun soll, ist, denen ganz viel Liebe geben. Ich soll bei schlechten Verhalten zwar Nein sagen, aber sanft mit Liebe ohne schimpfen. Ich soll eher den Geist der Hunde ansprechen, ihnen ganz lieb in die Augen schauen und zu ihnen sprechen, dass sie es nicht tun sollen.
Also habe ich gebetet, dass Gott die bösen Geister von meinen Hunden austreiben und sie mit Seinem Geist erfüllen möge.
Das hat dann wunderbar geklappt. Jedes Mal, wenn ich Nein sagen wollte, weil sie etwas Schlechtes gemacht haben, dann schaute ich in ihre Augen und sagte im Geist: “Herr, bitte sage denen, dass sie es nicht tun sollen.” Die Hunde haben prima verstanden, ohne Worte. Auch mit den Befehlen, zum Beispiel “Platz” oder “Bleib” oder “Bett” hat es ohne Worte, sondern nur im Geist, funktioniert. Am Ende sind sie brave Hunde geworden, ohne dass ich sie großartig erzogen habe.
Bei schlechtem Verhalten der Hunde habe ich mehr mit Gott anstatt mit den Hunden kommuniziert, dass sie damit aufhören sollen. Es ging deshalb einfacher und schneller.
Von den vier Hunden ist nur ein Welpe bei mir geblieben. Er heißt Oskar und ist jetzt 10 Monate alt. Mit ihm gehe ich jeden Morgen und jeden Abend ohne Leine spazieren. Es klappt super gut. Oskar springt und rennt, aber er belästigt die Passanten oder Jogger nicht. Und er bleibt stehen, wenn ein Auto kommt.
Immer wieder werde ich daran erinnert, wie Gott mit uns Menschen liebevoll umgeht. Er liebt uns sehr und vertraut uns. Er gibt uns Freiheit und lässt zu, dass wir Fehler machen. Er sagt ganz liebevoll Nein und gibt uns Seinen Segen, wenn wir nahe bei Ihm sind und Dinge nach seinem Willen tun. Er bestraft uns nie, sondern wenn wir Ihn ablehnen und immer wieder Sein Nein ignorieren oder seine Gebote übertreten, dann verlässt Er uns traurig.
Nach diesem Vorbild soll ich meinen Hund lieb haben. Wenn er mein Nein ignoriert, dann verlasse ich ihn und übergebe ihn Gott. Und wenn ich für einen Tag lang verreisen muss, lege ich ihn Gott ins Herz, dass Er ihn mit seinen Engeln umgibt.
So hat es bei meinem Hund am besten funktioniert. Jedes Mal, wenn ich von einer Reise zurück kam und meine Nachbarn gefragt habe, ob mein Hund viel gebellt hatte, sagten sie, dass sie nichts gehört haben.
Seitdem ich Gottes Methode verwendet habe, geht es alles einfacher, schneller und ohne Stress, auch bei Oskar, der Aktivste von allen drei Welpen. Wegen seinem Dickkopf war er schwer erziehbar. Aber als ich aus Frust aufgegeben hatte, ist mit ihm alles besser geworden. Ich brauchte mich nicht anzustrengen und jedes Verhalten von Oskar beobachten. Ich übergebe ihn einfach täglich Gott. So wird er vom Geist Gottes erzogen.
- Er bellte abends ständig aus Lust, oft anderthalb Stunden lang, aber jetzt nicht mehr.
- Er kam öfter nicht, wenn ich ihn rief, jetzt kommt er sofort.
- Er hatte Freude, die Wäsche von der Wäscheleine runter zu ziehen, jetzt hat er keine Interesse mehr an der Wäsche, auch wenn sie im Wind flattert.
- Er hörte nicht auf “Nein” und machte, was er wollte, jetzt kann ich sogar beim Spaziergang von Weitem “Nein” rufen, und er hört auf, Blödsinn zu machen.
Ich bin Gott für seine Hundeerziehung sehr dankbar. Er spricht zu meinem Hund im Geist und erzieht ihn geistlich.
„Denn unser Kampf ist nicht gegen Fleisch und Blut, sondern gegen die Fürstentümer, gegen die Gewalten, gegen die Weltbeherrscher dieser Finsternis, gegen die geistlichen [Mächte] der Bosheit in den himmlischen [Örtern].“ (Epheser 6,12)
Deine Jary
*Ich verwende die Elberfelder Bibel Edition CSV Hückeswagen (überarbeitete Fassung), weil diese noch sehr nahe am Urtext ist. In dieser Übersetzung dienen die Runde Klammern wie Gedankenstriche nur zur Gliederung des Textes und zur Erleichterung des Verständnisses. Die eckigen Klammern kennzeichnen Wörter im Neuen Testament, die nicht im Grundtext stehen, jedoch für das bessere Verständnis hinzugefügt wurden.