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Das perfekte Gebet

*Wir verwenden die Elberfelder Bibel Edition CSV Hückeswagen (überarbeitete Fassung), weil diese noch sehr nahe am Urtext ist. In dieser Übersetzung dienen die Runde Klammern wie Gedankenstriche nur zur Gliederung des Textes und zur Erleichterung des Verständnisses. Die eckigen Klammern kennzeichnen Wörter im Neuen Testament, die nicht im Grundtext stehen, jedoch für das bessere Verständnis hinzugefügt wurden.

 

Alle Gläubigen möchten das perfekte Gebet aussprechen. Denn jeder will, dass das Gebet bei Gott ankommt und beantwortet wird.

Dabei haben viele die Angst, dass wenn man nicht richtig betet, Gott das Gebet nicht erhört.

Bei den Jüngern Jesu, war es nicht anders, sie fragten Jesus nach dem perfekten Gebet. Jesus antwortete mit dem sogenannten Vaterunser-Gebet.

Das Vaterunser, gibt es in der Bibel in zwei Versionen. Bei beiden Versionen gibt es nicht das Ende mit dem Lobpreis „Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen.“

Dieser Lobpreis wurde erst bei der späteren Überlieferung hinzugefügt – z.B. bei der Übersetzung Luthers.

Hier sind die beiden Versionen im Vergleich:

„Und es geschah, als er an einem gewissen Ort war und betete, da sprach, als er aufhörte, einer seiner Jünger zu ihm: Herr, lehre uns beten, wie auch Johannes seine Jünger lehrte. Er sprach aber zu ihnen: Wenn ihr betet, so sprecht: Vater, geheiligt werde dein Name; dein Reich komme; unser nötiges Brot gib uns täglich; und vergib uns unsere Sünden, denn auch wir selbst vergeben jedem, der uns schuldig ist; und führe uns nicht in Versuchung.“  (Lukas 11,1-4)

„Du aber, wenn du betest, so geh in deine Kammer, und nachdem du deine Tür geschlossen hast, bete zu deinem Vater, der im Verborgenen ist, und dein Vater, der im Verborgenen sieht, wird es dir vergelten. Wenn ihr aber betet, sollt ihr nicht plappern wie die von den Nationen; denn sie meinen, um ihres vielen Redens willen erhört zu werden. Seid ihnen nun nicht gleich; denn euer Vater weiß, was ihr nötig habt, ehe ihr ihn bittet. Betet ihr nun so: Unser Vater, der du bist in den Himmeln, geheiligt werde dein Name; dein Reich komme; dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auch auf der Erde. Unser nötiges Brot gib uns heute; und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir unseren Schuldigern vergeben; und führe uns nicht in Versuchung, sondern errette uns von dem Bösen.“ (Matthäus 6,6-13)

Die beiden Versionen unterscheiden sich inhaltlich nicht voneinander. Sie wurden allerdings nicht richtig übersetzt.

Die Gebetssätze sollen eigentlich nicht als Imperative, sondern als INDIKATIVE übersetzt und verstanden werden.

Denn richtig übersetzt, passt es mit den Aussagen Jesu vor und nach dem Gebet und gibt den richtigen Sinn nach der Predigt Jesu über das Reich Gottes (siehe die Artikelserie „Reich Gottes“).

Hier ist noch mal das Vaterunser in Matthäus 6,9-13 mit der richtigen Übersetzung:

“Unser Vater, der du bist in den Himmeln, geheiligt ist dein Name;
dein Reich kommt; dein Wille (eigentlich: Plan) geschieht, wie im Himmel, so auch auf der Erde.
Du gibst uns unser nötiges Brot heute;
und du vergibst uns unsere Schuld, wie auch wir unseren Schuldigern vergeben;
und du führst uns nicht in Versuchung, sondern errettest uns von dem Bösen.”

Jesus hat uns somit das perfekte Gebet gelehrt, das Gott Dank dafür gibt, wie Er uns täglich versorgt und vor dem Bösen beschützt.

Ausschlaggebend ist in dem perfekten Gebet diese Aussage Jesu: „denn euer Vater weiß, was ihr nötig habt, ehe ihr ihn bittet.“ (Matthäus 6,8)

Wenn Gott unser lieber Vater und unser König ist, kennt Er uns in- und auswendig und gibt uns all Seine Güte, Seinen Schutz und seine Fürsorge, jedem in seiner Lage, was er gerade braucht.

Durch dieses Vaterunser-Gebet lehrt Jesus uns, jeden Tag an Sein Reich, Seinen wunderbaren Plan und Seine Liebe zu erinnern.

Angewendet für die heute Situation können wir das perfekte Gebet so aussprechen:

„Vater im Himmel, Danke, dass du dein Reich für uns da ist, dass du uns aus den Sünden erlöst, dass du uns lieb hast und uns mit dem Nötigsten versorgst, dass du uns in allen Problemen begleitest und hilfst, dass wir durch diese Probleme lernen und von dir gesegnet werden.“

Durch das Vaterunser möchte Jesus, dass wir Gott vertrauen. Er führte dann in Matthäus 6,25-34 wie folgt fort:

Deshalb sage ich euch: Seid nicht besorgt für euer Leben, was ihr essen oder was ihr trinken sollt, noch für euren Leib, was ihr anziehen sollt. Ist nicht das Leben mehr als die Nahrung und der Leib mehr als die Kleidung? Seht hin auf die Vögel des Himmels, dass sie nicht säen noch ernten, noch in Scheunen sammeln, und euer himmlischer Vater ernährt sie doch. Seid ihr nicht viel vorzüglicher als sie? Wer aber unter euch vermag mit Sorgen seiner Größe eine Elle zuzufügen? Und warum seid ihr um Kleidung besorgt? Betrachtet die Lilien des Feldes, wie sie wachsen: Sie mühen sich nicht, auch spinnen sie nicht. Ich sage euch aber, dass selbst nicht Salomo in all seiner Herrlichkeit bekleidet war wie eine von diesen. Wenn Gott aber das Gras des Feldes, das heute da ist und morgen in den Ofen geworfen wird, so kleidet: dann nicht viel mehr euch, ihr Kleingläubigen? So seid nun nicht besorgt, indem ihr sagt: Was sollen wir essen?, oder: Was sollen wir trinken?, oder: Was sollen wir anziehen? Denn nach all diesem trachten die Nationen; denn euer himmlischer Vater weiß, dass ihr dies alles nötig habt. Trachtet aber zuerst nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, und dies alles wird euch hinzugefügt werden.

Jesus nimmt unsere weltlichen Sorgen weg und führt uns zu dem geistlichen Reich Gottes.

Das Vaterunser-Gebet ist deshalb ein Gebet des Vertrauens.

Gott kennt uns, unser Herzen, unsere unterschiedlichen Situationen, unsere Probleme und unsere Herzenswünsche. Je nach Situationen und Lebenslage wird Er uns das Richtige und das Beste geben. Wir müssen Ihn nur erlauben und Ihm vertrauen, dies zu tun, und sollen nicht mit unseren eigenen Willen blockieren. Denn wir wissen ja, dass unserer Wille von sündiger Natur und deshalb oft nicht richtig ist.

Dürfen wir denn Gott um etwas bitten? Ja, selbstverständlich!

Gott liebt uns so sehr und gibt uns die Freiheit, Wünsche zu haben. Aber wenn unsere Wünsche falsch wären und uns ins Verderben führen könnten, könnte es passieren, dass Gott uns diese Wünsche nicht gibt.

Es gibt Menschen, die nicht auf Gott warten und selbst hart arbeiten, um die eigenen Wünsche zu erfüllen. Gott gibt diesen Menschen aufgrund ihrer fleißigen Arbeit und Mühe, was sie wollen. Und wenn etwas schief geht, hilft Gott denen aus der Patsche, wenn sie helfen lassen. Bei denjenigen, die Gott permanent ablehnen, kann Gott aus dem Freiheitsprinzip nicht eingreifen. Da kann sie Gott nicht zwingen, Seine Hilfe anzunehmen.

Deshalb ist es zu empfehlen, dass wir uns dem Willen Gottes öffnen und diesen auch wünschen. Denn dann kann und wird Gott uns das Beste geben.

Es gibt jedoch ein besseres Gebet als das perfekte Gebet.

Wenn du ganz tief unten, ganz schwach und gebrochen bist, wenn du Gott dringendst brauchst und vielleicht nicht beten kannst, da hörst Gott dich und hilfst dir.

„[Der Herr} hat dem Gebet der Verlassenen sich zugewandt und ihr Flehen nicht verachtet.“ (Psalm 102,17 – Menge Bibel)

„und rufe mich an am Tag der Bedrängnis: Ich will dich erretten, …“ (Psalm 50,15)

„Nahe ist der HERR denen, die zerbrochenen Herzens sind, und die zerschlagenen Geistes sind, rettet er.“ (Psalm 34,18)