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Die Toten schlafen

*Soweit es nicht ausdrücklich erwähnt wird, stammen die Bibelverse von der Elberfelder Bibel Edition CSV Hückeswagen (Überarbeitete Fassung). In dieser Übersetzung dienen die Runde Klammern wie Gedankenstriche nur zur Gliederung des Textes und zur Erleichterung des Verständnisses. Die eckigen Klammern kennzeichnen Wörter im Neuen Testament, die nicht im Grundtext stehen, jedoch für das bessere Verständnis hinzugefügt wurden.

Die Bibel sagt klar, was geschieht, wenn ein Mensch stirbt.

Der Mensch ist aus Staub gemacht und kehrt als Staub zur Erde zurück:

„… und der Staub zur Erde zurückkehrt, so wie er gewesen ist, und der Geist zu Gott zurückkehrt, der ihn gegeben hat.“ (Prediger 12,7)

Der Mensch kehrt vom materiellen Zustand aus betrachtet also wieder als Staub zur Erde zurück. Was ist aber mit dem Geist gemeint, von dem im obigen Vers die Rede ist?

Hier steht im Hebräischen das Wort „ruach(Hebräisch: ר֫וּחַ), das im Alten Testament sehr häufig vorkommt. Überwiegend hat es die Bedeutung von „Geist“, teilweise aber auch von Wind, Odem, Hauch etc.

Bemerkenswert und wichtig ist aber, dass dieser Begriff „ruach“ an keiner der vielen gebrauchten Stellen die Bedeutung einer eigenständigen Daseinsform hat, die losgelöst vom Menschen eine selbständige Existenz besitzt oder persönliche Empfindungen hat.

Wenn der „ruach“ wieder zu Gott zurück geht, stirbt der Mensch (und auch alle anderen Lebewesen, die ebenfalls den „ruach“ Gottes haben):

Denn was das Geschick der Menschenkinder und das Geschick der Tiere betrifft, so haben sie ein [und dasselbe] Geschick: Wie diese sterben, so sterben jene, und einen Odem haben sie alle; und da ist kein Vorzug des Menschen vor dem Tier, denn alles ist Eitelkeit.“ (Prediger 3,19)

„Du verbirgst dein Angesicht: Sie erschrecken. Du nimmst ihren Odem weg: Sie hauchen aus und kehren zurück zu ihrem Staub. Du sendest deinen Odem aus: Sie werden erschaffen, und du erneuerst die Fläche des Erdbodens.“ (Psalm 104,29.30)

Der Geist geht beim Tod also zu Gott zurück. Daher ist ein Leib ohne Geist tot:

„Denn wie der Leib ohne Geist tot ist, so ist auch der Glaube ohne [die] Werke tot.“ (Jakobus 2,26)

Ein toter Mensch hat auch weder Bewusstsein noch Empfindungen:

„Denn die Lebenden wissen, dass sie sterben werden; die Toten aber wissen gar nichts, und sie haben keinen Lohn mehr, denn ihr Andenken ist vergessen. Sowohl ihre Liebe als auch ihr Hass und ihr Eifern sind längst verschwunden; und sie haben in Ewigkeit keinen Anteil mehr an allem, was unter der Sonne geschieht.“ (Prediger 9,5.6)

Auch ist zu berücksichtigen, dass die gläubigen Menschen den Lohn ihrer Werke nicht direkt nach ihrem Tod, sondern erst bei der Auferstehung der Gerechten erhalten werden:

„… und glückselig wirst du sein, weil sie nichts haben, um dir zu vergelten; denn dir wird vergolten werden in der Auferstehung der Gerechten.“ (Lukas 14,14)

Die Ungerechten werden den Lohn ihrer Taten auch erst später empfangen, nämlich am Tag des Gerichts:

„… [so] weiß [der] Herr [die] Gottseligen aus [der] Versuchung zu retten, [die] Ungerechten aber aufzubewahren auf [den] Tag [des] Gerichts, damit sie bestraft werden;“ (2. Petrus 2,9)

Erst bei Christi Wiederkunft werden die Gläubigen auferweckt:

„Jeder aber in seiner eigenen Ordnung: [der] Erstling, Christus; dann die, [die] des Christus [sind] bei seiner Ankunft;“ (1. Korinther 15,23)

Da ein Toter genauso wie ein schlafender Mensch kein Zeitempfinden mehr hat und ebenso (von Gott) auferweckt werden kann, vergleicht die Bibel den Zustand des Todes mit dem Schlaf:

„Dies sprach er, und danach sagt er zu ihnen: Lazarus, unser Freund, ist eingeschlafen; aber ich gehe hin, um ihn aufzuwecken. Da sprachen die Jünger zu ihm: Herr, wenn er eingeschlafen ist, wird er geheilt werden. Jesus aber hatte von seinem Tod gesprochen; sie aber meinten, er rede von der Ruhe des Schlafes. Dann nun sagte ihnen Jesus geradeheraus: Lazarus ist gestorben;…“ (Johannes 11,11-14)

Aus diesem Todesschlaf gibt es wie oben erwähnt ein Erwachen, aber erst am letzten Tage:

„Jesus spricht zu ihr: Dein Bruder wird auferstehen. Martha spricht zu ihm: Ich weiß, dass er auferstehen wird in der Auferstehung am letzten Tag.“ (Johannes 11,23.24)

„Wundert euch darüber nicht, denn es kommt [die] Stunde, in der alle, die in den Gräbern sind, seine Stimme hören und hervorkommen werden: die das Gute getan haben, zur Auferstehung [des] Lebens, die aber das Böse verübt haben, zur Auferstehung [des] Gerichts.“ (Johannes 5, 28.29)

Dies aber ist der Wille dessen, der mich gesandt hat, dass ich von allem, was er mir gegeben hat, nichts verliere, sondern es auferwecke am letzten Tag. Denn dies ist der Wille meines Vaters, dass jeder, der den Sohn sieht und an ihn glaubt, ewiges Leben habe; und ich werde ihn auferwecken am letzten Tag.“ (Johannes 6,39.40)

Auch die bedeutenden Menschen der alttestamentlichen Zeit werden – mit Ausnahme von Henoch, Mose und Elia, die vorab in den Himmel aufgenommen wurden – erst am Ende der Tage auferstehen:

Zu Daniel wurde gesagt: „Du aber geh hin bis zum Ende; und du wirst ruhen und wirst auferstehen zu deinem Los am Ende der Tage.“ (Daniel 12,13)

Über David wurde gesagt: „Brüder, [es sei] erlaubt, mit Freimütigkeit zu euch zu reden über den Patriarchen David, dass er sowohl gestorben als auch begraben ist, und sein Grab ist unter uns bis auf diesen Tag. … Denn nicht David ist in die Himmel aufgefahren;“ (Apostelgeschichte 2, 29.34)

Zusammengefasst sagt uns Paulus zu diesem bedeutenden Thema folgendes:

„Wir wollen aber nicht, Brüder, dass ihr, was die Entschlafenen betrifft, unwissend seid, damit ihr nicht betrübt seid wie auch die Übrigen, die keine Hoffnung haben. Denn wenn wir glauben, dass Jesus gestorben und auferstanden ist, so wird auch Gott die durch Jesus Entschlafenen mit ihm bringen. (Denn dieses sagen wir euch im Wort [des] Herrn, dass wir, die Lebenden, die übrig bleiben bis zur Ankunft des Herrn, den Entschlafenen keineswegs zuvorkommen werden. Denn der Herr selbst wird mit gebietendem Zuruf, mit [der] Stimme eines Erzengels und mit [der] Posaune Gottes vom Himmel herabkommen, und die Toten in Christus werden zuerst auferstehen; danach werden wir, die Lebenden, die übrig bleiben, zugleich mit ihnen entrückt werden in Wolken dem Herrn entgegen in [die] Luft; und so werden wir allezeit bei [dem] Herrn sein. So ermuntert nun einander mit diesen Worten.)“ (1. Thessalonicher 4,13-18)